Hallo meine Lieben!
Es geht schleppend weiter, ich weiß! Mir fällt es immer schwerer, Zeitfenster zum Schreiben zu finden. Aber aufgehört wird nicht… und so habt ihr länger was von meiner Reise, als ich eigentlich unterwegs sein werde 😉
Wir sind an der Grenze zu Mexiko stehen geblieben:
Als ich höre, wie viel mich das Visum kostet, wäre ich beinahe wieder umgekehrt. 41 US-Dollar kostet die Einreise! Und ich bleibe kaum zwei Wochen! Wahnsinn. Allerdings könnte ich dafür auch 6 Monate bleiben, dafür ist es schon okay. Trotzdem ist es mit Abstand das teuerste Visum in ganz Lateinamerika. In Südamerika zahlt man gar keine Visumsgebühren, in Zentralamerika waren es bis jetzt immer zwischen 5 und 15 Dollar, falls überhaupt.
Zähneknirschend zahle ich und steige dann wieder ins Shuttle, das mich in Bacalar rauslässt. Es ist schon später Nachmittag, als wir ankommen. Ich weiß noch gar nicht, wo ich unterkomme, hole mir erstmal Bargeld und eine SIM-Karte. Dann finde ich ein sehr günstiges Hostel, das aber ein Stück weit vom Stadtkern entfernt ist. Als ich dort ankomme, treffe ich meine Gastgeberin gerade noch, bevor sie aufs Motorad steigt. Sie begrüßt mich freundlich und verweist mich nach drinnen. Sie muss nur schnell ihren Sohn von der Schule holen. Ich nicke, ich gehe sowieso gleich in die Stadt, dann sehen wir uns am Abend. Das passt für uns beide.
Meine Unterkunftswahl war super! Es ist total ruhig und fast ein bisschen in den Wald gebaut, alles ist sauber und bequem. Trotzdem ist niemand hier. Durch Zufall lese ich eine schlechte Google-Bewertung, die für mich absolut gar keinen Sinn macht, aber den Gesamtschnitt meiner Gastgeberin ganz schön runterzieht. Ich entscheide, eine gute Bewertung zu hinterlassen, ich kann keine Makel finden.
Nachdem ich alles abgestellt habe, spaziere ich eine halbe Stunde zurück in den Stadtkern. Auf dem Weg halte ich in einem Laden mit Bikinis, meinen habe ich ja halb in Costa Rica verloren. Ich sehe ein paar schöne, beschließe aber, später nochmal wieder zu kommen.
Bacalar liegt zwar nicht direkt am Meer, aber an ein paar großen Seen, die genauso türkisblau sind, wie das Karibikmeer dahinter. Ich kann nicht glauben, dass ich so nahe an den Ufern der richtigen Karibik bin. Vor dem See ist wieder eine alte Festung, ähnlich der, die ich in Cartagena schon gesehen habe.


Der Zugang zum See ist ein bisschen versteckt, nur ein kleiner Weg führt zu einem Steg, an dem sehr viele Boote sind, aber auch einige Menschen, die am anderen Ende ins kühle Nass springen. Meine Augen glänzen, als ich die Farben sehe. Die „Lagune der sieben Farben“ heißt nicht ohne Grund so. Auf meinen Bildern kommen die verschiedenen Blautöne nicht so gut raus, aber immerhin:






Dann ist das letzte Tageslicht auch schon verschwunden. Ich schlendere noch ein bisschen durch die Straßen, dann gehe ich einkaufen und mache mich wieder auf den Weg zurück. Während ich die vor mich hinspaziere sehe ich mir die Häuser und Gärten an, wie immer. Als ich an einer offenen Garage vorbeikomme, sehe ich ein großes Schwein in der Ecke stehen. Ich stutze ein bisschen, dann erst fällt mein Blick auf das, was direkt vor mir liegt, was ich aber im Zwielicht kaum gesehen habe.
Vor mir liegt eine halbe Kuh. Ein Mann ist gerade dabei, das Tier weiter auszunehmen. Schnell gehe ich weg, aber das Bild ist in meinen Kopf gebrannt. Als Bauernhofskind bin ich bei sowas eigentlich nicht allzu zimperlich, aber das hier in der Stadt in einer Garage zu sehen, wo normale Leute … naja, also vielleicht Reifen wechseln oder so, aber nicht DAS machen. Es war einfach ziemlich schockierend. Und ob das dann für den Eigengebrauch war oder das Fleisch mal in einem Restaurant oder ähnlichem landet, hinterfrage ich in dem Moment einfach nicht.
Ich finde einen tollen Gemüseladen, kaufe dort alles was ich brauche. Dann gehe ich doch nochmal in den Bikiniladen und kaufe anderthalb Bikinis. Einen halben hab ich noch und mir hat das Oberteil gefallen, das Unterteil aber nicht gepasst. Der andere hat mir ganz gefallen 😀 Als ich die große Straße überquere, sehe ich ein paar Busticketverkäufer, dort erkundige ich mich nach einer Verbindung und reserviere gleich mein Ticket für den nächsten Tag.
Am Abend unterhalte ich mich noch mit meiner netten Gastgeberin, die es sich hier draußen wirklich schön gemacht hat. Dann schlüpfe ich in meinen neuen Bikini, schalte Musik an, koche, esse, liege draußen in der Hängematte im Laternenlicht, während um mich herum die Grillen zirpen. Es ist genauso, wie ich mir Mexiko vorstelle. Und ich freue mich auf das, was kommt.
Wie gesagt, knapp zwei Wochen bin ich noch hier… dann verlasse ich die spanischsprachige Welt. Der Countdown läuft.
Liebste Grüße ,
Eure Jana
P.S. Ich hoffe, ihr hattet wundervolle Weihnachtsfeiertage und ich wünsche euch allen ein wunderschönes, spannendes und gesundes neues Jahr 2024!
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