Hallo meine liebsten Leser*innen und willkommen zurück!!

Warum ich das „versteckt“ hier in Anführungszeichen setze? Naja, San Martin ist eine bekannte Touristenattraktion, dementsprechend ist es nicht wirklich versteckt. Aber wenn man hinläuft kommt es einem so vor. Okay, eins nach dem anderen.

allo meine liebsten Leser*innen und willkommen zurück!!

Warum ich das „versteckt“ hier in Anführungszeichen setze? Naja, San Martin ist eine bekannte Touristenattraktion, dementsprechend ist es nicht wirklich versteckt. Aber wenn man hinläuft kommt es einem so vor. Okay, eins nach dem anderen.

Der Bus setzt mich in San Martin de los Andes ab und zuerst stelle ich mich gleich wieder in die Schlange für die Bustickets. Bald beginnt mein zweites Volontariat in Malargüe und ich muss mich um eine Verbindung kümmern. Ich komme dran und frage nach einer Verbindung. Die Frau sieht mich an, als hätte ich etwas zu essen bestellt. Dann sucht sie etwas im Computer und schüttelt dann den Kopf. Hier gibt es nur Verbindungen nach Neuquen. Ich seufze, okay, dann muss ich mir meinen Weg wohl selber suchen. Mit den Rucksäcken auf dem Rücken dackle ich in die Stadt und checke in mein Hostel ein. Dort frage ich gleich nach kleinen, umliegenden Wanderungen, die ich am nächsten Tag unternehmen. Die Rezeptionistin erklärt mir zwei Wege, einer davon gefällt mir gut. Dann setze ich mich in mein Zimmer und versuche Verbindung in den Ort zu finden, der offenbar soo schwer zu erreichen ist. Alte Erinnerungen von meinem ersten Volontariat überkommen mich. Ich suche und suche und werde schließlich fündig. Puh, keine einfache Verbindung, aber immerhin, das wäre möglich. Ich gehe also zurück zum Busterminal und kaufe ein Ticket für den Nachtbus nach Neuquen, am nächsten Tag. Dann laufe ich ein bisschen durch die Stadt. San Martin ist deutlich kleiner und dörflicher als Bariloche, liegt ebenfalls direkt neben einem See und mitten in den Bergen. Trotzdem vermisse ich meine Lieblingsstadt schon. Ich laufe kreuz und quer durchs Zentrum und mache ein paar Fotos. Es regnet ein bisschen, aber das stört mich nicht weiter.

Ich gehe früh schlafen, der nächste Tag wird anstrengend. Am nächsten Morgen schlafe ich lange, frühstücke gut und checke dann aus, meine Sachen können aber im Hostel bleiben. Ich darf auch sonst noch alles nutzen, bis eben auf das Zimmer. Das ist ein sehr angenehmer Service, den fast alle Hostels anbieten, nur Ausnahmen bestehen darauf, dass man gleich geht. Heute spielt es mir in die Karten, weil mein Bus um Mitternacht fährt und ich mir die Kosten für eine ungenutzte Hostelnacht sparen kann. Mit meinem kleinen Rucksack und den Wanderschuhen an den Füßen mache ich mich auf den Weg. Zuerst zum Strand, den habe ich gestern ja nur im Halbdunkeln gesehen. In der Vormittagssonne wirkt das gleich ganz anders.

Dann geht es über einen kleinen Fluss zu einem Wanderweg, der am Rand der Stadt beginnt und auf den angrenzenden Berg nach oben führt. Man bleibt dabei immer mit Blick auf den See am Waldrand. Eine schöne Wanderung und auch wirklich nicht anstrengend, genau richtig für mein naturverliebtes aber wandermüdes Herz.

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, ein perfekter Tag zum draußen sein. Ich folge dem Weg bis zum Aussichtspunkt auf die andere Seite des Sees. Dort oben ist ein kleines privates Mapuche-Dorf, zu dem auch der Aussichtspunkt gehört, deshalb wird ein kleiner Eintritt verlangt. Verstehe ich und tut auch nicht weh. Hier oben sind hauptsächlich kleine Häuser, die sich selbst die Tiere halten, die Gemeinschaft bleibt unter sich. Da haben sie sich wirklich einen guten Platz ausgesucht. Das ist die Sicht:

Ich suche mir einen schönen, windstillen Platz, packe mein Mate-Set aus und bleibe ewig dort. Zwischendurch kommen drei Mädels aus Uruguay vorbei, mit denen ich ins Gespräch komme und die auch das Foto von mir gemacht haben. Wir sprechen übers Reisen, wo ich war, wo sie waren, tauschen Erfahrungen aus und verabschieden uns. Sie wollen noch ein Stück weiter zum Strand runter. Da will ich zwar auch hin, aber gerade gefällts mir auf meinem Aussichtspunkt noch ganz gut, sodass ich die drei alleine losziehen lasse.

Nachdem ich einige alte Nachrichten beantwortet habe, raffe ich mich dann doch noch auf und gehe los zum Strand „Playa Bonita“. Mal wieder. Diesmal geht es aber wirklich fast nur bergab. Der Weg führt mich ein bisschen weiter ins Dorf hinein. Ich folge der Straße an kleinen Höfen vorbei in einen Wald mit hohen Laubbäumen und vielen herbstlich gelben Blättern auf dem Boden. Die Straße schlängelt sich weiter durch den Wald, bis ich etwa eine halbe Stunde später an einem Schild ankomme, das zum Campingplatz „Playa Bonita“ zeigt. Deshalb ein „verstecktes Paradies“, ich wäre fast dran vorbeigelaufen und der Weg wirkt nicht, als würde er irgendwann zu etwas führen.

Ich laufe den kleinen Abhang hinunter auf eine kleine Wiese. Tatsächlich gibt es einige Steintische und Öfen dort, ein Haus, das aussieht als hätte es Bad und Dusche. Dieser Campingplatz hätte Alba und mir gut gefallen. Hinter hohen Nadelbäumen glitzert der tiefblaue See. Ein Pferd grast auf der Wiese. Außer mir ist nur noch eine andere Frau da, ansonsten habe ich das ganze Paradies für mich. Ich setze mich auf einen Baumstamm mit Blick aufs Wasser, genieße die Sonne und höre den Wellen zu. Es ist himmlisch.

Ich bleibe noch eine Stunde dort, dann gehe ich nochmal zur anderen Seite, wo es fast noch schöner ist. Dort sitzt dann doch noch ein Mädel, ebenfalls ganz in die Magie des Ortes vertieft. Ich stör sie nicht weiter, mache ein paar Fotos vom Paradies und gehe danach meiner Wege.

Auf dem Rückweg durch den Märchenwald begegnen mir nochmal zwei Pferde, die zu den ansässigen Leuten gehören. Die Sonne geht langsam unter und ich erreiche San Martin wieder bei Einbruch der Dunkelheit.

Im Hostel esse ich hungrig eine Riesenportion Ravioli und setze mich dann an den Blog, um die Zeit bis zur Abfahrt meines Buses zu verkürzen. Um elf schließt die Rezeption ab, dann gehe ich zum Terminal und ein Stunde später fährt mein Bus nach Neuquen.

Ein neues Abenteuer und endlich mal wieder ein spannendes Unterwegskapitel 😉

Bis zum nächsten Mal,

Eure Jana

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