Hallo liebe Mitleser*innen!
Wir fahren durch den Eingang und schon bald wird die Landschaft weiß. Und auf dem Boden sieht man die typischen Sechs- oder Mehrecke, über die der Jeep hinwegschwebt. Ich frage Nelson, unseren Guide, wieso das so ist. Er antwortet, die Pools bilden sich wegen des Regens. Das sind nichts anderes als aneinandergereihte Pfützen. Rätsel gelöst. In der Regensaison (Januar bis März) verwandelt sich die Salzwüste in eine einzige Spiegelwelt. Das muss auch sehr schön sein.
Bis zum Horizont und weiter, alles weiß. Wir sind begeistert. Das Auto hält an, wir steigen aus. Noch sind wir noch nicht tief in der Wüste, aber hier gibt es ein paar Wasserquellen, die ganz interessant sind.




Wir fahren weiter, jagen über die weiße Ebene, zusammen mit vielen anderen Jeeps. Die Landschaft ist surreal, man kann es nicht wirklich vergleichen. Nächster Halt ist dann unser Mittagessen. Dafür fahren wir in DAS Salzhotel. Es gibt mehrere, aber das ist DAS eine. Der Name ist Programm, alles ist aus Salz, Tische, Stühle, Wände, die Bar, der Boden ist Salz, wie Schnee. Nur das Klo ist normal, schätze, das geht mit Salz nicht.





Das Essen hat der Fahrer heute früh eingesteckt, trotz Wärmeboxen ist es eher lauwarm und dann schnell kalt. Aber nicht schlecht, es gibt Reis, gekochtes Gemüse, Fleisch, Tomaten und Gurken. Man wird auf jeden Fall satt. Draußen gibt es Salzflamingos und eine riesige Salzskulptur, die man oft auf den Fotos findet. Jetzt auch auf meinen:




Und es gibt einen… ja, keine Ahnung, Flaggengarten?

Die brasilianische Flagge gibt es fünf Mal, Deutschland müssen wir ein bisschen suchen, finden es dann aber doch noch.


Dann fahren wir weiter raus in die Wüste, halten an, entfernt von anderen Jeeps, es wird Zeit für das, was alle hier wollen: lustige Salzwüsten Fotos.
Zuerst werden ein paar Gruppenfotos gemacht mit Standardposen. Einer steht vorne und hält die flache Hand, hinten steht die Gruppe, sodass es aussieht, als würde einer alle umpusten. Selbes Spiel mit dem Fuß, als würde er drauftreten und ein Foto, auf dem wir springen… und dabei reißt meine kleine Umhängetasche mit den wichtigen Sachen. Das tut im Herzen weh. Die Tasche ist älter als ich und die hatte ich bis jetzt auf allen meinen Reisen dabei.
Warum ich das alles beschreibe? Weil ich die Fotos nie gesehen habe, wurden mit einem Handy der Polen gemacht, wir haben nie Kontakte ausgetauscht. Ist aber auch nicht wichtig, die Fotos sind ja voll langweilig. Ale und ich waren viel kreativer und hatten ehrlicherweise irre viel Spaß. Auch wenn viele Fotos und Videos eher semi gut geworden sind, allein er Prozess war lustig.





Danach fahren wir zu einer Kaktusinsel – Incahuasi – , die in der Salzwüste wie eine Oase liegt.





Auf den Berg zu steigen kostet etwas, da zieht es uns eh nicht so hin… wir machen lieber noch ein paar Fotos. Wenn man einmal angefangen hat, kann man gar nicht genug kriegen und probiert alles Mögliche aus. Viel Spaß.











Es wird spät, die Sonne sinkt immer tiefer und wir sehen uns einen wunderschönen Sonnenuntergang in der Salzwüste an.



Sobald die Sonne unten ist, startet der Jeep und wir fahren zu unserer Unterkunft. Ziemlich lange sogar. Es geht raus aus der Salzwüste, das war nur der erste Tag. Es bleibt zwar stellenweise weiß, das Salz ist überall in der Region, nur dort war die höchste Konzentration. Der Weg wird holpriger, Teer haben wir längst hinter uns gelassen, aber Nelson scheint statt des regulären Wegs oft einen Nebenweg zu wählen, der viel holpriger und gefährlicher ausschaut, als der andere. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt und müssen oft den Kopf einziehen, damit es uns nicht gegen die Decke dängelt, aber so ist die Reise auch ein echtes Abenteuer. Er weiß schon, was er tut. Etwa eine Stunde später kommen wir bei der Unterkunft an, ebenfalls ein Salzhotel. Bänke, Tische, Wände, Boden … und Betten aus Salz.



Matratze und Decken und so nicht… apropos: Es ist scheißkalt, aber es gibt nur wenige Decken auf dem Bett. Wir fragen, ob wir noch mehr haben können, der Hotelbesitzer nimmt uns beiseite und erklärt, wir können uns Decken nehmen, wenn keiner hinschaut… o-kay?! Die polnische Reisegruppe macht es anders, die regen sich furchtbar über die Zimmer auf. Vor allem zwei Nonnen, die jetzt mit den jungen Leuten im Jeep sitzen, machen einen lautstarken Terror – es funktioniert, sie bekommen die „besseren“ Zimmer mit eigenem Bad, Holzboden und deutlich mehr Komfort. Aber nur die Polen, wir jungen Leute müssen uns mit dem anderen zurecht finden. Es ist auch nicht schlecht – aber es ist kalt. Im Speiseraum wird ein Ofen angeschürt (warum brennt der noch nicht seit einer halben Stunde?!), aber die Wärme breitet sich nur langsam aus. Der heiße Tee hilft besser und gleich danach kommt auch das Abendessen. Wieder ähnlich kalt, aber auch nicht schlecht. Sonst kann man nicht viel machen und wir sind auch alle müde, also geht es ins Bett.
Liebste Grüße,
Eure Jana
2 Responses
So viel Salz, wirklich wie eine Schneelandschaft! Konntet ihr dem Drang widerstehen einfach mal an dem Salz zu lecken? XD
Man sieht richtig wie viel Spaß ihr beim Bilder machen hattet XD Mein Favorit ist das Bild auf dem du den Hut über Ale hältst 😀
Und dann wurde noch der Super Helden Modus aktiviert! Beim dem einen Bild, auf dem du die Yoga Baum Position eingenommen hast, sieht es so aus, als hättest du Iron Mans Arc-Reaktor in der Brust. Voll cool! 😀
Mega, was man so alles aus hart gewordenen Salz machen kann! Obwohl ich auf das Salzbett auch verzichten könnte XD
Ja, das Iron-Man-Foto ist ziemlich witzig, guten Winkel erwischt. Ich glaub tatsächlich, das ich total vergessen habe, den Boden anzulecken… scheiße, am Ende war’s die Zuckerwüste und wir wurden alle verarscht!