Meine liebsten Leser*innen,

rückblickend betrachtet, kann ich nun sagen: Wir sind am Tiefpunkt meiner Reise angelangt. Ich war damals knapp ein Jahr unterwegs, bis zum Jubiläum waren es noch zwei Wochen… und ich war fertig mit der Welt. Vor mir lag ein großartiges Land mit einer der spannendsten und kunstvollsten Kulturen der Welt… und ich hatte nicht ansatzweise Lust darauf, rauszugehen und es zu entdecken. Mein Kopf war gefüllt mit Eindrücken, ich kannte gefühlt jeden Strand in Lateinamerika, jeden Tempel in Asien, habe Berge erklommen und bin durch Ozeane getaucht… und wenn Highlights nur noch mittelmäßig wahrgenommen werden, dann wird es Zeit, sich ernsthaft zu fragen, was man noch davon hat. Denn ein Land wie Nepal verdient 200% Aufmerksamkeit und 300% Energie, denn ich stehe vor den Toren des höchsten Gebirges der Welt, direkt neben Mount Everest… aber ich habe von Nepal am Ende nie mehr gesehen als Kathmandu und war kein einziges Mal wandern.

Ich bin so reisemüde wie noch nie. Allein aufstehen, essen, sich waschen ist schon anstrengend. Ich bin genervt davon, meine Privatsphäre immer teilen zu müssen, die Stadt ist zu laut, zu chaotisch, zu dreckig und nachdem mir gerade viel Geld gestohlen wurde, bin ich so angespannt und ängstlich, wenn ich nach draußen gehe, von Genuss kann keine Rede mehr sein. Am anderen Ende der Welt und am Ende meiner Kräfte bin ich kurz davor in tiefes Loch zu fallen.

Übrigens Thema Privatsphäre teilen: Meine Mitbewohnerin hat einfach auf dem Zimmer geraucht:

Ich habe das Gefühl, ich bin im Hostel nur noch von Asozialen umgeben! Glücklicherweise ist die am nächsten Tag ausgezogen.

Irgendwann raffe ich mich doch noch auf und beschließe, die Stadt zu erkunden. Es ist viel kälter als in Thailand und bei der Bewegung bleibe ich wenigstens warm. Außerdem ist spazieren und … naja frisch ist die Luft nicht wirklich… aber ich kann beim Gehen besser nachdenken und das ist dringend nötig. Das Chaos in meinem Kopf gleicht nämlich den Straßen auf Kathmandu – vielleicht helfen die Straßen von Kathmandu ja auch, Ordnung zu schaffen.

Gleich nachdem ich draußen bin, merke ich, dass es eine gute Idee war. Klar, ich habe schon so viel gesehen, mein Entdeckergeist ist nicht einfach zu wecken… aber die kunstvolle Architektur der alten Gebäude hier, die Farben und Gerüche in den Gewürzläden, die Handwerkskunst, die Kleider in den Läden, allgemein die tibetanische Kultur ist eine der spannendsten, denen ich je begegnet bin. Viel ist so verkommen, dass die Dächer schon fast eingestürzt und die Holzbalken morsch sind, aber das gibt dem Zentrum hier einen ganz eigenen Charme.

Die Welt in Kathmandu und oder Nepal ist eine vollkommen andere, das spürt man an jeder Ecke. Während die westliche Kultur in Lateinamerika schon deutlich stärker vertreten ist und Südostasien so touristisch ist, ist es hier sehr ursprünglich. Klar hat jeder ein Handy und es gibt Roller und Autos, aber insgesamt betrachtet kommt es mir so vor, dass Nepal noch sehr es selbst geblieben ist und nur die nötigsten Grundstrukturen für Tourismus geschaffen hat.

Gegen Mittag suche ich mir wieder ein kleines Restaurant, ich bin nach wie vor in der Kultur, in der selbst kochen als Tourist wenig Sinn ergibt. Ist mir nur Recht. Wieder esse ich Momos und als Nachtisch gibt es hmmmm, endlich bin ich in dieser Zone angekommen: Einen Chai-Tee. Habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit als neues Lieblingsgetränk entdeckt und schon erhellt sich mein Aufenthalt in Nepal ein kleines bisschen… dank einer Kleinigkeit.

Ich beschließe, den Nachmittag eine Tempelanlage zu besuchen, die auf einem Berg, nicht weit entfernt von der Innenstadt lag. Und ich beschließe außerdem, hinzulaufen. Als kleine Übung gegen meine ständigen Angstzustände, überfallen zu werden. Bis auf mein Handy und ein paar nepalesische Rupie, habe ich alles Wichtige zuhause gelassen, aber mir reicht schon die Sorge um das Handy, dass der Spaziergang zur Herausforderung wird. Bis zum Berg sind es 35 min zu Fuß, ich muss einmal über einen Fluss und auf der anderen Seite wieder hoch den Berg. In der Gegend um den Fluss muss ich schockiert ein Foto machen. Man sollte meinen, auch nachdem ich so viel Müll in der Umwelt schon gesehen habe, wirklich fast die ganze Welt ist voll davon… aber dieser Anblick ist trotzdem schlimm.

Um den Fluss herum ist die Gegend deutlich ärmer, die Häuser sind oft nur aus Wellblechern zusammengestellt und in alten Blechfässern brennen Feuer. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass es unsicher wäre und es ist auch nur kurz. Dann komme ich beim Berg auf der anderen Seite an und es ist nichts passiert. Tadaa, Angst, ein kleiner Erfolg, der dich wieder ein bisschen kleiner wirken lässt.

Die Tempelanlage liegt auf dem Hügel und der Weg dorthin führt über viele viele Treppenstufen. Und auf diesen Treppenstufen sitzen wieder viele viele Affen, die auf zutrauliche Touristen warten, um ihnen das Essen entreißen. Ich ignoriere die Tiere konsequent, aber sie sitzen einfach in jedem zweiten Foto, es ist unvermeidbar. Aber mir begegnen auch schon einige schöne Schreine und Statuen.

Oben angekommen bezahlt man einen kleinen Eintritt, absolut fair, dann darf ich rein. Es sind viele Touristen da, aber kein Wunder, es ist spektakulär. Nicht zu über sehen ist die große Hauptkonstruktion, diese Bauform nennt man übrigens Stupa. Und ich bin auf der Swayambhu Stupa.

Auf den kleinen Fähnchen steht ein Text in der tibetanischen Sprache, wahrscheinlich ein Gebet oder Segenspruch. Immerhin bin ich hier auf einer buddhistischen Tempelanlage.

Ich finde es im Nachhinein so schade, dass ich so wenig über Nepal und seine Geschichte gelernt habe, die wirklich unglaublich spannend ist. Nepal als Land ist noch so jung, die Republik wurde 2008 ausgerufen, aber die Menschen die hier leben, entspringen einer der ältesten Kulturen der Welt. 500 v. Chr. soll Buddha hier in Nepal geboren worden sein, deshalb ist der Buddhismus hier auf ganz besondere Art vertreten. Den Großteil des Landes macht die bäuerliche Bevölkerung außer Kathmandu ist Pokhara die zweite große Touristenstadt und das Tor zum Himalaya. Damals hatte ich noch überlegt, ob ich nicht doch dort noch hinfahren soll, aber innerlich sträubt sich in mir alles, die stundenlange Busfahrt über schlechte Gebirgsstraßen auf mich zu nehmen. Man könnte auch fliegen, aber… ehrlicherweise will ich einfach nur schlafen.

Ich laufe über die Anlage und bewundere die vielen Details, die Konstruktionen, die Menschen und die Souvenirs, die überall angeboten werden. Nicht zu vergessen, die tolle Aussicht:

Die Sonne sinkt tiefer und ich setze mich gemeinsam mit vielen anderen Besuchern auf einen freien Fleck, von dem aus man den Sonnenuntergang beobachten kann. Viel sieht man im Smog zwar nicht, aber immerhin ein bisschen.

Die Affen hüpfen überall herum und ich beobachte die Touristen… als das folgende passiert: Vor mir macht eine Gruppe junger indischer Männer (ich weiß nicht wieso, aber Nepalesen und Inder sind überraschend deutlich auseinander zu halten… der Unterschied liegt im Auftreten) Fotos. Von sich, vom Tempel und einer stellt sich plötzlich etwa fünf Meter weit vor mich und macht via Selfie offensichtlich ein Foto von mir. Ich weiß nicht, ob er es schon gemacht oder es nur tun wollte, jedenfalls rufe ich ein lautes „Ähm… NO?!?!?!“ nach vorne. Der Mann zuckt mit den Schultern, sagt „Okay“ und geht wieder zurück zur Gruppe ohne mich weiter zu beachten. Die anderen lachen ihn aus oder was auch immer.

Aber das eigentlich spannende passiert erst danach: Ein paar Minuten später spricht mich eine Frau neben mir freundlich an und fragt höflich, ob es okay ist, wenn wir zusammen ein Foto machen. Und ich sage nur zu gerne ja. Wir knipsen ein paar Selfies von uns, auch mit ihrem Partner und sie bedanken sich nett bei mir.

Ich glaube, das Erlebnis spricht für sich selbst.

Kurz darauf wird mir kalt und ich beschließe, den Rückweg anzutreten. Die vielen Treppen wieder hinunter, gehe ich auf demselben Weg, wie ich gekommen bin und fühle mich schon viel besser, während ich alleine unterwegs bin. Nicht mehr so viel Angst und Unsicherheit, ganz langsam kommt das Vertrauen in die Welt wieder zurück. Leider nur kurz.

Während ich durch das ärmere Viertel am Fluss zurücklaufe, sehe ich ein paar Familien, die in alten Fässern ein Feuer gemacht haben, Kinder, die drum herumspielen. Ein trauriges Bild von denen, die einer Gesellschaft wie der unseren zu Verlierern gemacht wurden und die dem wohl nie entkommen werden. Ein weiteres zu den vielen, die ich bereits gesehen habe. Trotzdem winken mir viele Kinder zu, als ich die Straßen entlang laufe. Ich winke freundlich zurück. Plötzlich höre ich das trippeln kleiner Schritte hinter mir und sehe kurz darauf, dass mich zwei kleine Jungs in Schulsachen verfolgen und dabei kichern. Sie fragen mich auf Englisch, wie ich heiße und woher ich komme. Ich antworte nett, bin überrascht, dass sie schon gut Englisch sprechen und sage ihnen das auch. Dann verabschiede ich mich und gehe weiter, es wird langsam dunkel und ich will vorher zurück in der Altstadt sein.

Allerdings höre ich, wie die Schritte immer noch hinter mir sind und näher kommen. Instinktiv greife ich fester um meine kleine Handtasche mit den Wertsachen. Furchtbar, dass dieses Klischee mir so tief in die Knochen gefahren ist, aber dank der Diebin in Thailand unterstelle ich jedem etwas Schlechtes. Und ich hatte recht. Nur war mein Geldbeutel nicht ihr Ziel… sondern mein Arsch! Ich spüre die leichte Berührung einer Kinderhand auf meinem Hintern und fahre sofort erbost herum. Während sie lachend weglaufen, schimpfe ich ihnen hinterher, bis sie außer Sichtweite sind.

Das klingt jetzt lustig, die zwei Jungs, die der deutschen Frau einen Streich spielen. Es war auch harmlos… aber liebe Leserinnen, liebe Leser… nach einem Jahr, das ich mich ständig fühlen musste, wie ein Frischfleisch für Wölfe, sexistischen Beleidigungen, Berührungen und dem traurigen Bild von Frauen und ihren nicht vorhandenen Rechten, das sich in der dritten Welt abzeichnet… ich fand’s richtig scheiße! Und ich hab mich richtig gegen meinen Willen angefasst gefühlt, obwohl es nur Kinder waren. Und in meinen Kopf springt sofort der Gedanke, dass es als Spaß anfängt, aber in einem absolut indiskutablem Verhalten gegenüber Frauen endet. Mein kurzes Wiedergewinnen des Vertrauens in die Menschheit ist dahin und ich gehe schnellen Schrittes zurück in mein Hostel.

Auf der Straße kommt mir ein bunt gekleideter Mann entgegen, der meinen neugierigen Blick ausnutzt, vor mir stehenbleibt und einen Segensspruch spricht. Dann klebt er mir einen roten Punkt auf den Kopf und bittet mich um eine kleine Spende. Ich bin total überfahren, gebe ihm aber umgerechnet ein paar Cent.

Im Hostel lachen die Rezeptionisten, das war leider ein Scam. Das dachte ich mir schon, aber es war jetzt kein großer Verlust… allerdings dauert es ewig, die rote Masse, die sich nach Lippenstift anfühlt, wieder von der Stirn zu waschen. Damit reicht es mir für heute, mich von Leuten verarschen zu lassen.

Für den nächsten Tag habe ich mir vorgenommen, ein buddhistisches Kloster zu besuchen. Hier in Nepal ist es ein beliebtes touristisches und spirituelles Vergnügen, ein paar Tage in einem Kloster mit den buddhistischen Mönchen zu leben und zu verbringen. Es gibt viele Kloster, das anbieten, zusammen mit verschiedenen Kursen wie Meditation, Yoga, Unterricht über Buddhismus, Schweigeaufenthalte und und und… Das ist auch etwas, was ich unbedingt in Nepal machen wollte, ich hab mich nur noch nicht entscheiden können, wo und wie lange und die Informationslage ist auch nicht so einfach. Im Internet findet man oft sehr teurere Angebote, die mit viel touristischem Luxus verbunden ist, den ich weder brauche, noch bezahlen kann. Das Kloster zu dem ich heute fahre, war ein Tipp von Patricks Hotelier-Freund.

Mit Patrick hatte ich mich übrigens an diesem Morgen zum Frühstück in seinem Hotel verabredet. Wir unterhalten uns wieder sehr nett und er berichtet mir von seiner anstehenden Wandertour. Ein wenig beneide ich ihn, vor allem auch um den Kontakt mit seinem Freund hier, der sich später auch zu uns gesellt. Wir gehen auf die Dachterrasse, von der es einen schönen Ausblick gibt und unternehmen dann noch einen kurzen Spaziergang in der Stadt, wo mir der freundliche Hotelier einen Laden mit Bergsteiger- und Campingausrüstung empfiehlt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt überlegt, ein Zelt zu kaufen. Dort würde ich einen guten Preis bekommen. Ich bedanke mich herzlich und markiere mir den Laden auf der Karte, dass ich ihn später wiederfinden würde. Dann wird es Zeit für den Abschied, denn Patrick fliegt heute nach Pokhara. Ich bedanke mich tausendmal für die nette Zeit und wünsche ihm alles Gute. Dann geht jeder seiner Wege.

In Europa, den USA, Lateinamerika gibt es Uber, Lift, etc. In Südostasien ist es Grab. Hier in Nepal gibt es Pathao, mit der man ein Auto oder einen Roller rufen kann. Der Roller ist natürlich deutlich günstiger und verbreiteter, so bewege ich mich auch hauptsächlich, wenn ich längere Strecken zu fahren habe. Ansonsten kann man in Kathmandu viel zu Fuß schaffen. Das Kloster liegt in einem Vorort, etwa eine halbe Stunde außerhalb, dafür rufe ich mir einen Roller. Während des Rollerfahrens, habe ich eine FFP2-Maske auf, die hatte ich noch für Notfälle einstecken… das war einer. Denn während man auf dem Roller durch den Smog düst, da kratzt der Hals schon ordentlich und da macht es die Maske wirklich angenehmer.

Wir schlängeln uns durch die Straßen an gemeinsam mit vielen anderen Rollerfahrern und ich bin wieder und wieder überrascht, wie dieses Chaos so gut funktioniert. Die letzten zehn Minuten geht es bergauf, wir kommen zu einem Schotterweg, der einen Hügel hinauffährt und die Fahrt endet vor einem großen Tor. Ich steige ab, bedanke mich bei meinem Fahrer und gehe dann zu der kleinen Einlasstür, die offensteht. Dahinter steht ein Security-Guard, der mich aber problemlos einlässt.

Und dann stehe ich im Eingangsbereich des Geländes des Kopan Monastery. Ich bleibe erstmal einen Moment stehen und atme tief durch. Das hier fühlt sich richtig gut an. Ich fühle mich sicher. Zwar zweifle ich noch ein bisschen, weil das Kloster näher an der Stadt liegt, als ich es mir vorgestellt hatte (In meinem Kopf war ich in einem einsamen Kloster, irgendwo in den Bergen… aber das zu finden, kostet Zeit, Energie, Reiseanstrengungen… und hier ist alles schon da). Von einer großen Aussichtsplattform aus kann man über ganz Kathmandu schauen. Also, das was nicht unter dem Smog verdeckt liegt. Hier oben ist die Luft klar und der Himmel blau… eine Wohltat.

Das Klostergelände nimmt den gesamten Hügel ein und besteht aus mehreren Gebäuden, unter anderem einer Bibliothek mit der Rezeption, einem Café und einem kleinen Shop, dem großen Tempel, verschiedenen kleinen Tempelräumen, sowie den Unterkünften für Gäste und für die Mönche. Nach hinten raus ist ein wunderschöner Garten, in den ich mich sofort verliebe. Zwei große Gehwege führen einmal rund um den großen Tempel, am Garten vorbei und zurück zum Eingang. Die Zugänge zu den Wohnhäusern sind nur Bewohnern gestattet, die Unterkünfte der Mönche sind für Ausstehende nicht zugänglich, vollkommen verständlich.

Ich sehe eine Gruppe Leute aus dem Speisesaal kommen (Ach, ja, den hatte ich vergessen) und spreche ganz frech einfach eine Frau an, die europäisch und freundlich aussieht. Ich frage sie ein bisschen aus, ob sie im Rahmen eines Kurses hier ist, wie es so ist und wir kommen in ein angenehmes Gespräch. Kurz darauf stehe ich in der Rezeption und wie es mit dem Gästeaufenthalt steht. Der Mönch in der Rezeption erklärt mir, dass sie normalerweise nur Gäste im Rahmen eines Kursprogramms aufnehmen und als ich schon enttäuscht gucken wollte, fügt er hinzu, dass in zwei Tagen ein sechstägiger Kurs anfängt und er mich gerne einträgt. Ich sage sofort zu und künde meine Anreise für den nächsten Tag an. Er nickt, schreibt meine Kontaktdaten auf und ich komme überglücklich aus der Rezeption. Es ist wie ein Geschenk des Schicksals… vielleicht von Buddha, mir egal, aber ich habe plötzlich meine Freude wieder gefunden und kann es gar nicht erwarten, morgen ins Kloster zu ziehen. Ich drehe noch eine Runde übers Gelände, freunde mich mit der Aussicht an und bin vor allem begeistert von dem schönen Garten, in dem ich viel Zeit verbringen will.

Dann spaziere ich den Schotterweg zurück und rufe erst im Wohngebiet wieder einen Roller, der mich zurück zum Hostel bringt.

Es ist perfekt. Ich werfe alle Ideen, die ich für Nepal hatte in den Müll und freue mich einfach nur, mich aus der echten Welt für ein paar Tage auszuklinken.

Dann lerne ich am Abend noch eine sehr nette junge Frau kennen, die auch in meinem Zimmer schläft. Camilla aus Kolumbien, mit der ich gleich ins Spanische wechsle. Sie war… alter, das ist so krass… einen ganzen Monat im Himalaya wandern. Nur sie und ihr Scherpa (Guide/Führer). Einen Monat!!! Ich höre mir total begeistert ihre Geschichte an und sie sich meine. Fast schade, dass wir nicht mehr Zeit verbringen, dachte ich dem Moment… aber das Schicksal hatte da noch eine Überraschung für mich. Wie gut, dass wir unsere Nummern ausgetauscht haben!

Am nächsten Tag gönne ich mir ein letztes schönes Frühstück, Milchreis mit Zimt und Chai-Tee, checke aus und bin dann auf dem Weg zurück ins Kopan Monastery. Es hätte gar nicht schnell genug gehen können. Als ich das Tor passiere, schließt sich wie eine unsichtbare Mauer, die mich von der Außenwelt mit all ihren sexistischen Männern, betrügerischen Taxifahrern, dreckigen Bushaltestellen, vollgemüllten/verschmutzten Flüssen und hinterhältigen Dieben abschirmt.

Eine riesige Last fällt von mir ab. Ich atme auf… und habe nicht das geringste Bedürfnis, diese Mauern in nächster Zeit wieder zu verlassen.

Liebste Grüße

Eure Jana

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