Hola mis amigos,

das ist der Bonusartikel und der letzte Eintrag über Lateinamerika… oh Mann, da werde ich schon ein bisschen melancholisch, jetzt, wo ich das drei Monate später endlich mal eintippe! War ein schöner Tag.

Ich treffe mich morgens mit Hannah und… der anderen Deutschen, hieß sie Lisa? Ich weiß es nicht mehr. Victoria macht am selben Tag eine Tour zur Pyramide, klassisch mit Guide vom Hostel aus organisiert. Das wollten wir uns sparen und aus eigener Organisation hinkommen. Was ganz fabelhaft funktioniert und uns deutlich billiger kommt. Wir fahren mit dem Uber zum Terminal de Norte, dort fragen wir uns durch, bis wir den Schalter mit den Bussen zu Teotihuacan finden. Der Bus kostet fast nichts und in ca. einer Stunde kommen wir direkt dort an.

Wir steigen aus, kaufen unsere Tickets, wimmeln potentielle Tourguides ab und spazieren dann an vielen Ständen entlang zur Hauptattraktion. Ich weiß ja ungefähr, was mich erwartet, aber trotzdem bin ich wieder baff, als ich vor der Pyramide stehe. Von allen, die ich bis jetzt gesehen habe, ist das die größte:

Es handelt sich hierbei um das größte präkolumbianische Bauwerk seiner Zeit. Man datiert den Bau zwischen 100 v.Chr. – 600 n. Chr. Es soll in einem Zug gebaut worden sein und dem Sonnengott gewidmet sein. Urspünglich war auf der Spitze noch ein Tempel für eben solche religöse Riten.

Gebaut und genutzt wurden die Pyramide und der Rest der Stadt von einem lokalen Volk mit Unterstützung vieler verschiedener Kulturen, lange bevor die Azteken zum ersten Mal hier vorbeikamen. Sie fanden den Komplex leer vor.

Aufgrund der gigantischen Ausmaßen nahmen sie an, dass es sich hierbei um einen heiligen Ort handelt, eine Stadt der Götter. Die Azteken gaben ihr den Namen „Teotihuacan“ – Stadt der Götter, den man heute noch benutzt. Wie es ursprünglich hieß, ist vergessen. Gelebt haben die Azteken hier nie, es war ein heiliger Ort für sie. Die Hauptgebäude sind die Sonnenpyramide und die Mondpyramide, die am anderen Ende der langen Straße auf uns wartet.

An den Straßenrändern ist eine ganze Reihe weiterer Tempel und Gebäude, die zum Teil die Häuser der Handwerker waren. Die Leute, die die Pyramiden gebaut haben, waren hochangesehen in der Gesellschaft. Ihre Häuser waren luxuriös, reich verziert und bemalt. Tatsächlich war alles hier ursprünglich mal bemalt in blau, rot grün… natürlich längst verblichen.

Man findet wieder häufig die gefiederte Schlange, deren Namen hier etwas anders ist, aber auch den höchsten Gott der Indigenen verkörpert. Offenbar kam das Bild ursprünglich von hier und ist bis nach Yucatan/Guatemala gewandert.

Der Mondtempel hat eine weibliche Gottheit für Wasser, Flüsse, Seen, etc.

Zufällig gelingt mir da ein ganz schönes Bild:

Natürlich wurden die Damen eigentlich gerade von vorne fotografiert, aber die Gelegenheit war günstig ;-).

Fun Fact: Auf der mexikanischen Flagge sieht man heute einen Adler auf einem Kaktus, der eine Schlange frisst. Ich hab die Frau im Museum danach gefragt, weil sie kurz zuvor erklärt hat, dass die Schlange in den alten Kulturen als heilig galt… wie passt das zusammen? Die Frau erklärt, dass die Flagge von den Spaniern nach modifiziert wurde. Zuvor waren Schlange und Adler ebenbürtig auf der Flagge zu sehen. Aber da im spanisch-katholischen Bild die Schlange mit dem Teufel assoziiert wird: Tadaaa, Adler frisst Schlange… so schnell kann es gehen.

Man kann noch in eines der Häuser gehen und sich die Verzierungen dort ansehen:

Die Verzierungen zeigen oft Mais oder andere Früchte, Ballspiele oder andere Götter wie Regen oder Tiergötter.

Der Komplex ist echt super beeindruckend. Wir laufen nochmal zurück und genießen noch ein bisschen den Anblick der Sonnenpyramide…

außerdem werde ich doch noch schwach und kaufe eine von den Jaguarpfeifen für einen deutlich besseren Preis, als in Chichen Itza. Zuerst haben mir die buntglitzernden Strasssteine nicht gefallen, aber dann meinte jemand, es sieht eben aus wie ein Alebrije. Das sind bunte Fabelwesen, die die Welten zwischen Leben und Tod überschreiten können und als Glücksbringer gelten… jetzt bin ich richtig zufrieden mit meinem Kauf.

Auf dem Rückweg sticht mir noch eine letzte Sache in die Augen, etwas, dass ich seit Wochen schwer vermisse und immer auf der Suche war… hier werde ich fündig:

Ein neuer guter Freund, der mich hoffentlich lange begleiten wird.

Dann gehe ich mit den Mädels noch etwas essen und dann geht es wieder zurück nach Mexiko-City.

Liebste Grüße,

Eure Jana

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