Nach einer kurzen aber bequemen Nacht in Lissabon, fahre ich zurück zum Flughafen und stelle dort fest, dass mein Handy den Zeitunterschied nicht eingestellt hatte – immerhin in die richtige Richtung, ich war eine Stunde zu früh dort. Trotzdem, der Stunde Schlaf hab ich echt hinterher getrauert.

Ich nutze meinen Essensgutschein vom Flugausfall, schreibe einen Blogeintrag, checke entspannt ein… nur um eine Masse an Menschen bei der Passkontrolle zu sehen, sodass mir mal wieder der Schweiß ausbricht. Natürlich hat nur ein Schalter offen und es dauert ewig bis ich durchkomme, aber auch hier war der Stress unnötig und ich komme mehr als rechtzeitig zum Boarding.

Noch ein paar letzte Nachrichten und dann geht’s los: Einmal über den Atlantik, bitte.

Neun Stunden, dreißig Minuten. Vorhin beim Telefonieren mit Mama, haben wir beide gedacht, dass es eigentlich nicht besser hätte laufen können, mit dem Flugausfall. Ja, mir hat ein halber Tag gefehlt (den ich eh nur verpennt hätte), aber allein diese 9,5 Stunden waren gegen Ende echt anstrengend. Die kleine Pause zwischendrin hat also eigentlich gut getan.

Ich weiß nicht, ob es manchen von euch auch so geht, aber ich habe beim Landeanflug manchmal Probleme mit dem Druckausgleich. Ich erinnere mich an meinen ersten Flug (Andalusien mit meiner fantastischen Spanischlehrerin, ganz liebe Grüße an dieser Stelle ;-)). So traumhaft es damals war, aber bei Ankunft war ich halb taub. Die letzten Male war’s immer okay bzw. hatte ich gar keine Probleme, diesmal leider schon wieder. Nicht so schlimm, wie beim ersten Mal, aber die letzten 15 min vor Landung waren ganz schön hart für meine armen Ohren. Hat das mit dem Klima-/Temperaturunterschied zu tun, weiß das jemand? Und ich weiß, schlucken, kauen, gähnen… hat sonst noch jemand Tipps?

Mittlerweile ist wieder alles okay.

Was sehr schön war, dass ich eine sehr nette Sitznachbarin hatte, die mir gleich ein paar Ausflüge empfohlen und ihre Hilfe angeboten hat, sollte ich sie benötigen. Ich bin echt nur von tollen Menschen umgeben.

Die Ohren toben, das Flugzeug sinkt, wir landen und ich betrete erstmals südamerikanischen Boden… in strömendem Regen!!

Sie sehen, dass Sie nichts sehen.

Fortuna meint es diesmal gut mit mir, mein Gepäck ist unversehrt angekommen, ich komme problemlos durch die Einreise, finde sofort eine Bank zum Geldwechseln.

Fehlt nur noch die SIM-Karte: Da spricht mich auch gleich jemand an und fragt ob ich Hilfe benötige. Ich antworte ja, ich brauche eine SIM-Karte, er leitet mich weiter zu einem jungen Mann, der mir tatsächlich ebenfalls sofort weiter hilft. Wir richten die Karte ein, die Nummer funktioniert, Internet funktioniert, ich habe 10 GB für 15 Tage… und als alles in trockenen Tüchern ist, habe ich das blöde Gefühl einen schlechten Deal gemacht zu haben. Ich google das Thema auf der Weiterfahrt im Uber und komme tatsächlich auf andere Preise, allerdings auch nur sehr ungenaue Angaben. Es hätte ja auch alles gepasst: Ein einzelner Typ, SIM-Karten gleich dabei, nimmt mich etwas beiseite, die naive blonde Touristin, die Hilfe braucht. Warum bin ich nicht weggegangen? Blöd, ich weiß, aber ehrlich gesagt: Ich hatte eine sehr anstrengende und emotionale Reise hinter mir, hier war das Problem, das war die Lösung. Ich wollte den leichten Weg, nicht den klugen. Passiert mir aber nicht nochmal… hoffentlich.

Ja okay, ich sag’s euch ja: Ich habe 100 brasilianische Real bezahlt… umgerechnet ca. 18€. Ich sag mal so, es hätte mehr wehtun können… und als ich gesehen habe, dass eine große Sonnencreme Tube auch 100 Real kostet, bin ich irgendwie etwas beruhigter.

Tja, man muss es nehmen, wie es kommt, manchmal ist man klug, manchmal ist man dumm, alle machen Fehler und man kann nur hoffen, dass man daraus lernt.

Wisst ihr was? Scheißegal!

Ich bin hier!

Rio de Janeiro!

Ich bin wirklich hier. Ich kann es kaum fassen, dass ich es wirklich durchgezogen habe.

Auf der Fahrt sehe ich nicht viel, es regnet wirklich in Strömen und ich bin mehr auf’s Handy fokussiert, nicht das mein Uberfahrer „Sonderwege“ fährt. Tut er nicht, ich komme unversehrt in meinem Airbnb an und staune nicht schlecht über das schöne Zimmer, in dem ich die nächsten 6 Nächte bleiben kann:

Mein fantastischer Gastgeber begrüßt mich herzlich über Whatsapp und schickt mir alle Infos zur Wohnung und was ich heute Abend noch machen kann.

Aber ehrlich gesagt bin ich einfach nur fertig. Ich gehe kurz einkaufen, damit ich für den Abend versorgt bin und falle dann bald ins Bett. Morgen geht’s richtig los!

Willkommen in Rio

Und natürlich wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

Eure Jana

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6 Responses

  1. Wowwww! Already there? We’ll, wishing you a happy new year and a safety trip. Make yourself a caipirinha and head to the beach!! Happy New Year!!

  2. Liebste Janosch,
    ich bin so froh, dass du dich entschlossen hast, uns auf diesem Wege alle an deiner Reise teilhaben zu lassen und mitzunehmen auf das Abenteuer.
    Und wirklich abenteuerlich ist es ja losgegangen! Zum Glück hast du es ja doch noch irgendwie ins Flugzeug nach Rio geschafft. Ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich auf viele Fotos aus der bunten Metropole. Ich bin so stolz auf dich, dass du dieses Wagnis eingegangen bist und freue mich auf alle weiteren Updates <3

    • Danke, meine liebste Sophia! Ich werde mir größte Mühe geben, euch alle immer gut zu unterhalten und mit tollen Eindrücken zu versorgen 🙂 Ganz liebe Grüße und fühl dich fest gedrückt!!

  3. Dir a a Pracht Jahr, Janosch und gute Reise! I wer mitlesen und in Gedanken mitreißen und wennsd wieder bayrischen Boden unter de Fiaß hast, lässt de mal blicken, gell??? Aba ez lass da erstmoi gscheid guad geh und oba vom Gas! Herzliche Grüße aus dem wilden Alburgistan, Sophia’s Mama!

    • Ja, da schau her, wer sich nicht alles zu diesem Block hin verirrt. Danke liebe Andrea, hab mich sehr gefreut von dir zu hören!! Gfrei mi scho, wenn i moi wieda bei eich auf der Küchenbank sitz!!
      Tropische Grüße nach Gut Alburg und bis bald 🙂

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