Oh man, oh man, ich war ganz schön faul die letzten Tage… Wochen? Zeit existiert irgendwie gar nicht mehr. Aber wir steigen genau da ein, wo wir aufgehört haben und ziehen die Sache in einem Rutsch durch! Hier ist der Bericht über Punta del Diablo:

Der Weg ist recht einfach und ich habe ihn mir vorher auf Google Maps eingeprägt. Meine brasilianische Sim-Karte funktioniert natürlich nicht mehr, somit bin ich Internet-los. Gut, dass das GPS auch ohne funktioniert. Punta del Diablo hat genau eine geteerte Straße, von der mehrere ungeteerte Wege abzweigen. Sehr sympathisch. Man hört schon von weitem das Rauschen des Atlantiks. Ich komme an dem Supermarkt vorbei, neben dem auf der einzige Geldautomat der Stadt steht. Der Markt öffnet erst in eineinhalb Stunden und der Geldautomat funktioniert nicht: Dorfleben halt. Gar kein Problem, gehe ich eben zum Strand. Alles ist noch still um diese Uhrzeit, nur ein paar Hunde streifen durch die Gegend. Davon gibt’s hier ziemlich viele, einige davon auch ziemlich niedlich. Ich muss mich sehr zusammenreißen, nicht ständig einen anzustreicheln.

Ich schaue auf das glitzernde Wasser, während ich die letzten Schritte zum Hostel laufe, das natürlich noch zu ist. Aber es ist wirklich direkt am Strand,. Ich stolpere nur einmal und bin im Wasser. Perfekt. Vor mir stehen einige bunte Holzstühle im Sand. Ich setze mich und die Rucksäcke kurzerhand dort ab. Außer mir sitzt noch ein älterer Mann dort. Mit Maté natürlich. Ich schaue aufs Wasser und werde plötzlich unglaublich müde. Die Ereignisse der letzten Tage und die kurzen Nächte fordern ihren Tribut. Außerdem ist das Ozeanrauschen wahnsinnig beruhigend. Kurzerhand lege ich den Kopf auf den Rucksack und schlafe fast sofort ein.

Etwa eine halbe Stunde später weckt mich eine Motorsäge. Ich richte mich auf und sehe, wer mich so unsanft geweckt hat. Gleich neben den Stühlen baut jemand eine Holzplattform.

Der älterer Mann neben mir lächelt mir zu. Ich gehe rüber und stelle mich vor. Sein Name ist Daniel, er kommt hier jeden Morgen her. Er ist um die 60, hat früher in Montevideo gelebt und genießt jetzt am liebsten den Sonnenaufgang mit seinem Maté, seinem Frühstück und einem kurzen Gang in die Wellen. Wie schön!

Ich verabschiede mich wieder, weil ich sehe, dass die Tür zu meinem Hostel offen ist. Ich gehe hinein, finde aber niemanden… rufen will ich auch nicht laut, es ist immer noch kurz vor acht. Also setze ich mich, lese ein bisschen und kurz darauf kommt Rodrigo, mein Gastgeber herein. Er heißt mich willkommen und es stellt sich heraus, dass die Holzplattform draußen zu seiner Sommersurfschule gehört… das Hostel hat er noch nebenbei. Wie cool!! Ich schlafe einfach für eine Woche in einer Surfschule.

Zwar kann ich noch nicht einchecken, aber meine Rucksäcke abstellen. Auch gut. Ich ziehe los und kümmere mich um meine SIM-Karte. Leider kriege ich zwar eine Nummer, aber kein Internet, das muss ich direkt im Laden dazu bestellen, einen Laden gibt es hier nicht. Halb so schlimm, im Hostel habe ich WLAN und für die kurzen Ausflüge, die ich hier mache, brauche ich kein Internet. Hole ich mir das Internet halt im nächsten Ort… wo auch immer das ist.

Zurück im Hostel, lege ich mich mit dem E-book zu meinen Rucksäcken auf das Sofa… und schlafe sofort wieder ein. Etwas zwei Stunden verbringe ich in dem Wechsel aus schlafen und lesen, dann kann ich mein Bett beziehen. Das Hostel ist sehr klein und sehr familiär. Alles ist im maritimen Stil dekoriert und total einfach gehalten… das gesamte Konstrukt ist aus Holz mit ein paar tragenden Balken, nur der Boden im Erdgeschoss ist aus Beton. Das Zimmer ist ein 6er Schlafzimmer mit Blick auf‘s Meer,  frische Brise sorgt für ein angenehmes Raumklima und gute Durchlüftung… Ich liebe es.

Jetzt kann meine Auszeit richtig losgehen. Mit einer Schlafeinheit. Wahnsinn, wie müde ich bin!

Wenn ich ehrlich bin, erinnere ich mich ab jetzt nicht mehr ganz an die chronologische Ordnung der Ereignisse. Ich war ein bisschen faul, die letzten Tage und habe nicht alles gleich aufgeschrieben… eigentlich mache ich hier auch nicht viel, hauptsächlich schlafen, lesen, spazieren… aber hier ist einfach immer was los. Aber ist ja egal ob chronologisch oder nicht.

Am selben Tag checkt noch eine andere Deutsche ein, Lotti, die ein Semester in Uruguay studiert hat und jetzt noch ein wenig herumreist. Sie lädt mich für den nächsten Abend ein, mit zu einem kleinen Strandrestaurant zu kommen, wo ein Streichquartett auftreten wird. Ich sage gerne zu. Ein dritter Deutscher gesellt sich dazu, Lorenz, er macht einen Surfkurs an unserer Schule. Wir werden schnell zu einer Gruppe „Los alemanos“, was ich ausnahmsweise ganz gut finde. Spanisch zu sprechen ist zwar schön, aber sehr anstrengend, weil ich mich sehr konzentrieren muss. Da ist Lottis Sprachpraxis ziemlich angenehm.

Das Streicherkonzert ist wunderschön… bei einem Caipirinha lauschen wir den klassischen Musikstücken, hin und wieder ist auch ein bekanntes uruguayisches Lied dabei und das Publikum klatscht/singt fröhlich mit. Mal wieder geht die Sonne unter und der Moment bekommt einen ganz eigenen Zauber. Der Dirigent der Gruppe greift beim letzten Stück zu einem Akkordeon und singt ein Lied über Liebe und den Krieg… davon habe ich immer noch einen Ohrwurm. Da wir in direkter Küstennähe sind gehen wir am Abend Fisch essen. Eigentlich nicht so mein Ding, aber wenn man es schonmal so frisch bekommt. War auch wirklich sehr lecker.

Mit meinem Schlafrhythmus werde ich als erstes wach im Dorm. Leise schleiche ich mich nach draußen, beobachte den Sonnenaufgang und begrüße den Tag mit einer Yogaeinheit. Es tut so unglaublich gut, dass ich beschließe, das jetzt jeden Morgen zu machen. Klappt natürlich nicht. Ich wiederhole ein paar Bewegungen aus meinem Kampfsportkurs und will mich dann nochmal ins Bett legen… lasse mich dann allerdings zu einem Surfkurs breitschlagen. Die beiden anderen Deutschen sind auch dabei… na gut, wenn ich schon mal da bin, dann probiere ich es halt mal aus.

Man steckt mich in einen Wetsuit und wir gehen zum Strand, wärmen uns auf, dann macht man die typischen Trockenübungen auf dem Board.

Erst wird gepaddelt, bis einen die Welle erfasst, danach erfolgen drei Schritte: Mit den Händen nah am Oberkörper hochdrücken – ein Knie nach vorne ziehen – aufstehen. Sieht gar nicht so schwer aus. Danach geht’s ins Wasser. Um zu den richtigen Wellen zu kommen, müssen wir um eine kleine Landzunge einen Strand weiterpaddeln: Boah, ist das anstrengend. Ich bin schon komplett fertig, bevor es überhaupt richtig los geht. Dazu liege ich wie ein Pudding auf dem wackeligen Board und versuche irgendwie das Gleichgewicht zu halten. Sehr schnell beginne ich das alles in Frage zu stellen: Surfen… was zur Hölle hast du dir denn dabei gedacht?!

Der Surflehrer – Manuel – ruft mich, hilft mir in Position zu kommen, dann rollt die erste Welle an. „Paddle, paddle, paddle“: Ich paddle um mein Leben, komme gefühlt fünf Zentimeter weiter, dann packt mich die Welle und es schmeißt mich sofort mit einem gewaltigen Rumms ins Salzwasser. Und wieder frage ich mich, warum ich mich hab überreden lassen. Aber jetzt bin ich schon hier, jetzt zieh ich’s auch durch. Das Paddeln ist wirklich das anstrengendste, immer wieder, immer wieder. Ein paar Mal rutsche ich auch so vom Board. „Füße zusammenhalten“ ruft Manuel. Es folgen ein paar klägliche Versuche, doch dann ist es so weit: Die Welle erfasst mich, ich schaffe es aufzustehen und für zwei Sekunden zu surfen. Es fühlt sich toll an! Dann rutsche ich vom Board und falle wieder ins Wasser. Aber mit was für einem Hochgefühl! Das war richtig cool!

Ich paddle gleich wieder raus. Manuel lobt mich, super gemacht!! Stolz wie Oskar probiere ich es weiter, aber so gut klappt es nicht mehr. Manuel erklärt mir, dass man das Wasser lesen muss: Es kommen immer vier oder fünf Wellen in Gruppen, dann ist der Ozean wieder kurz still. Surfen ist wie ein Kampf mit dem Wasser, aber eher ein freundschaftlicher. Man muss das ganze auch genießen.

Ich finde es super spannend, wie er über’s Surfen spricht und hab tiefsten Respekt: Sein Job ist körperlich total anstrengend, er gibt zwei bis 3 Kurse am Tag, jeweils anderthalb Stunden, die er komplett im Wasser verbringt Aber man merkt, wie sehr er es liebt. Er erzählt, dass er die Sommersaison immer hier verbringt, im Winter fliegt er nach Europa (Spanien/Portugal), wo ja Sommer ist, und arbeitet als Lifeguard an den viel besuchten Stränden. Zwischendrin ist er Sportlehrer. Er ist ein Mensch, der seine Berufung gefunden hat… ich hoffe, dass ich das eines Tages auch für mich behaupten kann.

Nach dem Surfkurs bin ich erledigt. Die Sonne brennt unbarmherzig herunter. Später lege ich mich mit Lotti noch kurz an den Strand, was leider böse Folgen hat: Mein erster richtiger Sonnenbrand, über fast die gesamte Rückseite der Beine. Es brennt wie Feuer. War vorauszusehen, aber mir wird klar, so schön dieser Ort ist und so gerne ich ihn in vollen Zügen genießen will: Ich muss mich vor der gleißenden Mittagshitze schützen. So führe ich nach diesem Tag lange Siestas ein, die ich mich nur zu gerne meinem wiedergefunden Hobby widme: Lesen. Hab ganz vergessen, dass ich daran stundenlang Spaß haben kann.

Morgens und abends wird zu meiner Zeit. Ich stehe zwischen 6 und 7 Uhr auf, genieße den Sonnenaufgang, beobachte, wie die Fischerboote rausfahren, mache Yoga, Ving Tsun, gehe sogar einmal joggen. Seit ich diese eklige Grenze der Anstrengung und des Misserfolgs überwunden habe, mache ich das richtig gerne, vor allem um mir Orte anzuschauen und dabei schneller vom Fleck zu kommen. Ich jogge also durch Punta del Diablo, sehe ein süßes Haus nach dem nächsten und fühle mich wunderbar. Meistens treffe ich Daniel in der Früh mit seinem Maté, wir unterhalten uns kurz, er lacht, weil ich immer „fantastico“ (fantastisch) sage. Hier sagt man „lindo“ (schön/herrlich), aber er findet „fantastico“ ganz toll. Ehrlicherweise verstehe ich ihn nicht besonders gut, er spricht schnell und mit Akzent, aber es ist einfach so nett. Dann gehe ich duschen, frühstücke und während der Tag für alle anderen erst beginnt, begebe ich mich schon wieder in die Mittagssiesta. Das Hostel ist perfekt in jeder Hinsicht: Wer möchte, hat hier die Möglichkeit, schnell viele nette Leute kennenzulernen, sich auszutauschen und auszugehen. Und ich alte Introvertierte kann mich trotzdem zurückziehen und stundenlang alleine lesen und schlafen, ohne dass es jemanden stört.

Bei meinen endlosen Strandspaziergängen sehe ich meine erste Robbe… leider tot am Strand. Bleibt nicht die einzige, auch einen Delfin sehe ich… also, was davon übrig ist… reden wir über was anderes:

An einem Abend gibt es Asado: Das typische Gericht für Uruguay, dass sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen würde. Man schmeißt den Grill/Holzofen an, legt riesige gewürzte Fleischstücke und Würste auf. Außerdem Paprika mit Käse, ein paar Folienkartoffeln ins Feuer und das alles wird dann ganz langsam bei niedriger Temperatur gebrutzelt. Später wird alles kleingeschnitten und auf großen Tellern einfach auf den Tisch gestellt, jeder greift mit den Händen zu und isst, so viel er kann/will. Es schmeckt herrlich!

Die Reise nach Punta del Diablo habe ich bereits in Rio geplant, auch wenn ich es erst in Praia Grande alles gebucht hatte. Ich wusste, dass ich nach den anstrengenden ersten Tagen eine Auszeit brauchen würde. Meine Wahl fiel auf den kleinen Ort am Atlantik und jede meiner Vorstellungen hat sich bestätigt. Das Leben hier ist ruhig, entspannt, überall herrscht Urlaubsatmosphäre und Feierlaune. Allerdings machen hier die Uruguayer selbst Urlaub, Ausländer gibt es kaum. Der Ozean hat eine dunkelblau-smaragdgrüne Farbe, der Himmel ist strahlend blau. Ein Strand reiht sich an den nächsten, jetzt natürlich gut besucht, aber je weiter man geht, desto leerer werden die Strände, bis man schließlich fast alleine ist. Abends tönt aus jedem Restaurant Musik oder es spielen Livebands/Trommlergruppen/Straßenmusiker. Die Leute versammeln sich um die Bands, singen mit, tanzen auf offener Straße, alles ist bunt und lebendig und dennoch familiär. Gleich neben uns spielt die beste Live-Band der Stadt. Jeden Abend sammelt sich dort eine riesige Menge, wir sind mittendrin und schwingen die Hüften zu den Salsa/Samba- Klängen. Die Violinistin der Gruppe ist eine richtige Showdiva und gibt zu ihren Solos gleich eine augenzwinkernde, popowackelnde Tanzeinlage. Ich liebe sie! Und alle anderen auch. Eines Abends treffe ich Daniel auf der vollen Straße, wir unterhalten uns, als wären wir seit 50 Jahren befreundet und lebten in derselben Stadt. Ich fühl mich, als wäre ich zuhause.

Ich frage einen Einheimischen, warum der Ort so heißt wie er heißt: Punta del Diablo – Punkt des Teufels. Er erklärt mir, dass das mit der Seefahrt zu tun hat. Ein paar Kilometer weiter gibt es viele kleine Felsinseln und starke Strömungen, wo schon einige Schiffe untergegangen sind. Das sei aber eigentlich weiter weg, bei Cabo de Polonio. Warum haben sie Cabo Polonio dann nicht Punta del Diablo genannt? Er zuckt mit den Schultern. Na, vielleicht war hier die letzte Chance um noch umzukehren.

Eine besondere Überraschung sehe ich eines nachts im Meer: Die Wellen brechen und leuchten plötzlich blau. Lorenz erklärt, dass sei ein seltenes Naturphänomen, im Wasser schwimmt in bestimmtes Bakterium, dass beim Aufeinandertreffen kurz aufleuchtet. Ich kann gar nicht mehr weggucken, so faszinierend ist das Phänomen.

Genauso faszinierend ist der Sternenhimmel. Es ist das erste Mal, seit ich in Südamerika bin, dass ich die Sterne sehe, zuvor war es immer bedeckt oder die Stadtlichter zu stark. Ich bemerke sofort, dass es andere Sterne sind, aber nichtsdestotrotz ist es ein wunderschöner Anblick. Außerdem entdecke ich relativ schnell die Orion-Konstellation, die ich auch zuhause immer bewundere. Schön, dass er auch hier auf mich runterschaut. Den großen Wagen suche ich vergeblich. Ich sauge den Moment in mich auf und brenne ihn mir so gut wie möglich ins Gedächtnis… das sind die Momente, die ich in Erinnerung behalten werde.

Schwimmen ist ein bisschen schwierig hier. Das Wasser ist immer in Bewegung. Gut für Surfer, schlecht für Schwimmer. Man planscht mehr im seichten Wasser und springt gegen die sich aufbauenden Wellen. Ich beginne, eine neue Beziehung zum Wasser zu entwickeln, sehe mir den Rhythmus der Wellen an, kämpfe gegen die Strömungen an, die versuchen mich umzuwerfen. Es ist ein großartiges Gefühl, eine gewaltige Welle im Anrollen zu beobachten und dann im letzten Moment mit voller Kraft dagegen zu springen… und so macht man auch seinen Sport. Ich fühle mich wieder wie ein Kind, wenn ich mit dem Ozean spiele und genieße die Energie, die wieder durch meinen Körper strömt. Hier, an diesem Ort laden endlich meine Batterien wieder auf. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt sechs Nächste am Stück so gut geschlafen habe. Allein dafür könnte ich ewig hierbleiben.

Eine eher mittelmäßige Erfahrung war mein Besuch im angrenzenden Nationalpark, Santa Teresa. Früh am Morgen starte ich meinen Marsch dorthin. Ich laufe immer am Strand entlang, was zwar sehr schön ist, aber mit der Zeit auch ein bisschen zum Gang durch die Wüste wird. Man sinkt ständig ein, kommt schlecht voran, die Sonne wird immer stärker. Gleich am Anfang verfolgt mich ein Hund. Ich hätte ihn nicht streicheln dürfen, aber er war so süß… Jetzt läuft er neben mir her. Ich versuche alles, alles um ihn zu verscheuchen, es klappt nicht, er verlässt meine Seite nicht… und das ist auch soo süß! Glücklicherweise kommen mir irgendwann zwei weitere Wanderer entgegen und der Hund bleibt bei ihnen. Puh! Glück gehabt.

Santa Teresa ist an sich sehr schön, aber es führen keine Wanderwege durch, sondern nur Straßen. Mit dem Ergebnis, dass nicht durch den schattigen Wald, sondern durch die brennende Hitze an einem Straßenrand laufe, immer wieder eingenebelt von Auspuffgasen. Leider nicht so cool. Immerhin schön war ein Besuch in einem kleinen Tierpark, wo ich Wasserschweine (Capybara) sehe. Sehr niedlich und absolut tiefenentspannt. Ich komme an einem ganz nahe vorbei, es interessiert ihn kaum.

Außerdem komme ich an einem kleinen Park vorbei, wo es ein schönes Gewächshaus und einen Ausguck auf einen Tümpel zum Vogelbeobachten gibt. Da ist es schön schattig, da bleibe ich gleich ein bisschen. Keine Sorge, diesmal bin ich nicht so eskaliert mit den Fotos!

Außerdem lege ich mich in dem Park eine Stunde unter die Bäume und schlafe, um die schlimmste Mittagshitze auszuharren. Auf dem Rückweg über die Straße nimmt mich schließlich ein Auto mit, der Anblick war wohl einfach zu traurig. Ich hatte meine Touri-Käppi zuhause vergessen, deshalb habe ich mir ein Handtuch um den Kopf geschlungen und sah wahrscheinlich ziemlich fertig aus. Ach, Moment, da gibt es ja ein Bild!

Ich bin sehr dankbar und keine 500 m weiter gabeln wir noch zwei weitere Leute auf, die denselben Fehler gemacht hatten, wie ich. Zurück in Punta del Diablo schmeiße ich mich ins Bett und schlafe den Rest des Tages. Was für ein Ausflug.

Als der Abschied näher rückt, spüre ich ein vertrautes Ziehen im Herzen. Ich will nicht gehen. Ich hab ein Stück meines Herzens an diesen wunderschönen Ort verloren und an seine Menschen. So schnell hab ich mich noch nie irgendwo so heimatlich gefühlt, obwohl es komplett anders ist als zuhause. Trotzdem ist mir klar, dass ich hier auch eindeutige Nachteile habe: Die Hitze legt mich einen Großteil des Tages lahm, ich will kaum raus, um keinen Sonnenbrand zu riskieren. Der Strand und das Meer sind wunderschön, aber die Landschaft ändert sich auch nie. Mir würde mein Wald fehlen, das saftige Grün der Wiesen und Berge.

Ich packe meine Sachen, umarme Rodrigo, Manuel und beschließe im Taxi, nicht mehr so lange an einem Ort zu bleiben. Ich verliebe mich einfach zu schnell!

Punta del Diablo ist ein verstecktes Paradies. Ein Teil von mir will allen erzählen, wie wunderschön es dort ist, der andere Teil, will es so schlecht wie möglich reden, damit der Ort niemals seinen Zauber verliert. Ihr dürft selbst entscheiden, wohin euer nächster Urlaub geht 😉 Aber falls er nach Uruguay geht, fragt mich nach Rodrigos Hostel. Es gibt auch ein Privatzimmer, wem das Gemeinschaftsleben zu anstrengend ist, aber dieses Haus auszuwählen war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.

Liebste Grüße,

Eure Jana

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2 Responses

  1. Das klingt nach einer wunderbaren Zeit! 🙂
    Freut mich riesig zu hören, dass du Surfen probiert hast. Ich kenne kaum ein besseres Gefühl, als das Hoch, wenn man endlich auf dem Brett steht und surft.

    • Hallo liebe Sophia,
      sorry für die späte Antwort. Und Respekt, dass du es länger als fünf Sekunden auf dem Brett schaffst 😉 Ist echt ein toller Sport… wenn man es kann. Wie lange surfst du schon?
      Liebe Grüße
      Jana

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